Vertrauen ist die Basis für einen ganzheitlich gesunderhaltenden Ansatz mit dem Pferd. Erst über Vertrauen ist eine feine Kommunikation möglich. Die Frage ist, wie erreiche ich Vertrauen?
Viele Methoden basieren auf Dominanz, Druck und Strafe. Nur mit Dominanz grenzt du Vertrauen aus. Tiere lauschen hier augenscheinlich auf kleinste Signale, doch hier spielt Angst und Druck eine Rolle. Strafen sind das traditionelle Erziehungsmittel. Es gibt auch die stufenweise Erhöhung des Drucks bis es zur eigentlichen Strafe kommt, das Tier wird gewarnt. Es wird teilweise als milder angesehen, da das Pferd noch entscheiden kann, ob es sich der Anweisung beugt oder ob es die Strafe in Kauf nimmt. Aber wie würde es dir gehen, wenn in deinem Umfeld mit dir so umgegangen wird? Dein Stresslevel wird ansteigen. Und Stress macht krank.
Das muss aber nicht so bleiben: Es gibt sie, neue Möglichkeiten, die sich dem neuen Zeitgeist öffnen. Die Tiere werden nicht als Objekte gesehen. Sie werden nicht mehr zum Objekt meiner Erwartungen & Vorstellungen, Bewertungen & Maßnahmen. Ich begegne dem Tier auf Augenhöhe.
Ich lege dir Shelley Slingo und James French ans Herz. Lass dich von ihren YouTube Videos inspirieren und schau auf ihrer Trust Technique ® Homepage vorbei. Die Trust Technique ® ist für mich eine der schönsten zeitgemäßen Methoden mit Pferden Zeit schön zu verbringen. Du wirst für dein Tier eine lebendige Quelle für Frieden und Gelassenheit. Dein Tier verspürt tiefes Vertrauen zu dir und entwickelt Selbstvertrauen. Du kreierst so ein inspirierendes Lernumfeld, wo ihr euch beide durch Kooperation weiterentwickelt.
Du kannst die Trust Technique ® durch eine Videoreihe erlernen:
"Das Verhalten deines Tieres ist nur eine Reflexion wie es sich fühlt. Wenn wir sogenanntes schlechtes Verhalten bestrafen erreichen wir damit nicht den Kern des Problems. Ganz im Gegenteil - diese oberflächliche Bestrafung kann das Problem sogar verstärken.
Wenn sich das Tier in einem aufgeregten nervösen Stadium befindet - in einem Stadium mit hoher nervöser Denkaktivität - und wir versuchen es zu korrigieren, verlieren die Tiere ihr Vertrauen zu uns und ihr Selbstvertrauen. Niemand fühlt sich gerne missverstanden. Es ist also nicht das Verhalten, das Veränderung braucht. Es ist das Gefühl, das dieses Verhalten steuert. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die Reduzierung dieses Gefühls als Ursache des Verhaltens lenken, passiert etwas magisches"
James French Trust Technique ®
Negative Emotionen wie Stress, Angst, Ärger oder Traurigkeit bringen den Herzschlag aus seinem gesunden Rhythmus, beeinflussen neurobiologische Prozesse und führen zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen. Das ist sowohl bei dir als auch bei deinem Pferd.
Basiert deine Kommunikation mit deinem Pferd auf dieser herkömmlichen Angst basierten Motivation führt das zu enormen
Stress bei deinem Pferd. Und Stress macht krank.
Diese Systeme der Angst basierten Motivation wurden entwickelt, weil das Verhalten von Tieren als Instinkt gesteuert angesehen wurde. Den Tieren wurden keine Gefühle zugesprochen. Es wurde als Objekt betrachtet. Daher wurde das Verhalten der Tiere mit Druck und Strafe in die Richtung gelenkt, die der Mensch haben wollte. Es wurde als Objekt gehorsam gemacht.
Deine ganze Liebe und Zuneigung zu deinem Tier, dein ganzes Wissen um biomechanisch gesundes Training kann mit so einer Angst basierten Kommunikation, die enormen Stress auslöst, nie zu ganzheitlicher Gesundheit führen.
Verhalten ist immer Ausdruck von Gefühlen. Das kennst du sicherlich von dir selbst : wenn du dich freust, zeigst du ein anderes Verhalten als wenn du ängstlich bist. Deinem Pferd geht es nicht anders. Dein Pferd verspürt zuerst ein Gefühl von z.b. Angst und dann zeigt es ein entsprechendes Verhalten. Das Verhalten deines Tieres ist sein Ausdruck wie es sich fühlt.
Das ist der Schlüssel für eine positive Veränderung zwischen Mensch und Tier.
Vielleicht kennst du die Situation, dass dein Pferd bei deiner/deinem TrainerIn teilweise ein anderes Verhalten zeigt als bei dir. Das hat nicht immer mit mehr Autorität - und das wollen wir ja auch gar nicht - oder Können zu tun. Hier spielt die Gelassenheit die sie/er ausstrahlt eine wichtige Rolle.
Feine Kommunikation hat nicht immer mit besserer Hilfengebung zu tun. Eine feinere Kommunikation zu deinem Pferd entsteht, wenn du lernst deinen Inneren Raum frei von wertenden Emotionen zu halten und eine Gelassenheit erzeugst, die für dein Pferd im positiven Sinne ansteckend ist.